Abgerundetes Rechteck: Über mich

Jahrgang: 1972

Größe: 1,85 m

Gewicht: 65 kg

Geschlecht: männlich

Sexuelle Orientierung: schwul

In eingetr. Partnerschaft lebend

Wohnort: Steiermark/Österreich

 

Anfänge

Wie bei vielen anderen auch, liegen die Wurzeln meines Wollfetischs in der Kindheit. Begonnen hatte alles mit dicken Wollsocken, die ich bei Wanderungen und beim Skifahren tragen musste. Da ich von Natur aus schnell kalte Füße bekam, schien es für meine Mutter offenbar naheliegend, mir dicke Wollsocken zu verpassen. Gut kann ich mich an die verschwitzten Wollsocken erinnern, die man nur mühsam abstreifen konnte und die einen strengen Geruch verströmten.

 

Und dann gab es noch die zum Teil von Verwandten gestrickten Wollmützen, die beim Tragen die Stirn runter rutschten und fürchterlich zu jucken begannen, bedingt durch die Mischung aus Wolle und Schweiß. Aber wehe, ich riss mir die Mütze vom Kopf — Setz die Mütze auf, du wirst dich noch verkühlen!

 

Schnell begriff ich, dass Wollsocken und Wollmützen mir mehr bedeuteten als bloße Kleidungsstücke: Das Tragen erregte mich auf geheimnisvolle Weise. Bald kamen auch Wollpullover hinzu und so spielte ich mit den Wollsachen und hatte mit ihnen meine ersten feuchten Erlebnisse. Es bereitete mir großes Vergnügen, die Wollstücke „artfremd“ einzusetzen: Der Wollpullover wurde zur Legging, die Wollmütze tief ins Gesicht gezogen und die Wollsocken einmal umgeschlagen zum „Tunnel der Lust“.

 

Mich faszinierte das Gefühl der Bewegungseinschränkung wenn ich mir die Wollsocken straff über die Hände zog und genoß den Anblick meiner zu Woll-Phalli mutierten Unterarme. Erste Selbstfesselungen mit Hosengürteln, die praktischerweise ein Klemmschloss hatten, folgten.

 

Die Sammelleidenschaft erwacht

Langsam wuchs ich aus den Wollsachen raus und die Wollsocken wurden löchrig. Und so musste ich mich um Ersatz umsehen und wurde in Second-Hand-Läden und im Lost-And-Found Shop der Österr. Bundesbahnen fündig. Die Vorstellung, ein Kerl hatte die Sturmhaube schon einmal getragen, machte mich zusätzlich an.

 

An die von mir am stärksten fetischisierten Wollsocken — das sind die dicken graumelierten Schladminger Walksocken — heranzukommen war da schon schwieriger. Erst als das Internet populärer wurde, konnte man die Hersteller von Wollwaren leichter finden. Langsam etablierten sich auch die Shops für Fetischwolle. Meinen ersten maßgefertigten Rollkragenpullover aus schwarz-weißer zweifädiger dicker kratziger Schurwolle habe ich bei Lucky´s bestellt. Er gehört heute noch zu meinen Lieblingsstücken.

 

Internet und Digitalkameras

Das Internet leistete mir aber auch große Aufklärungsarbeit in Sachen Wollfetisch. Auf wollforum.de oder woolfreaks.de lernte ich andere „woolies“ kennen, die, so wie ich, vom Wollvirus befallen waren. Es gab umfangreiche Bildersammlungen, die mir die Augen öffneten. Angeregt von so einer Bildvorlage erinnere ich mich, wie ich mit Herzklopfen vor dem Spiegel stand und mir zum ersten mal einen fein säuberlich zusammen gerollten Wollsocken in den Mund steckte.

 

Nach und nach tauchten auf den Auktionsportalen wollige Fetischteile auf und meine Sammelleidenschaft war voll entbrannt. Ein eigener Kasten wurde leer geräumt, um die vielen Wollsachen geordnet unterzubringen. In diese Zeit fällt auch das Outing meinem langjährigen Freund gegenüber, das glücklicherweise total positiv endete. Er hat zwar selbst mit Wolle nichts am Hut, aber er akzeptiert, unterstützt und benützt meinen Wollfetisch auf fantastische Weise.

 

Wollarten und Fetischteile

Ich begann mich nach für mich neuen Wollarten umzusehen. Als Ergebnis kann ich sagen, dass die Schafschurwolle nach wie vor an erster Stelle steht, dicht gefolgt von isländischer Lopi-Wolle. Mohairwolle mag ich nur in Mischungen mit Schurwolle.

 

Meine Sammlung umfasst vornehmlich Rollkragenpullover, Pullover, Troyer, Mohair– und Lopihosen, Wollsocken, Walksocken, Walkmützen, Wollmützen, Sturmhauben, Balaclavas, Handschuhe, gewalkte Fäustlinge, Unterhosen aus Wolle, 1 Catsuit und 1 Wollschlafsack. Einen guten Überblick gibt diesbezüglich das Fotoalbum. Interessanterweise habe ich Strickwesten nie fetischisiert.

 

Heute trage ich praktisch ständig dicke Walksocken; in allen Lebenslagen. Auch im Sommer und gerne auch zum Schlafen. Draußen bin ich gerne im Rollkragenpullover und bei entsprechender Witterung mit dicker Wollmütze unterwegs. In den eigenen vier Wänden kommt es schon mal zu Steigerungen, sei es durch Ergänzung mit einer Mohair– oder Lopihose oder Verdoppelung der Wollschichten. Von lieben Wollsocken-Freunden habe ich Walksocken bekommen, die sie für mich wochenlang eingetragen haben. So komme ich an das herrlich männliche Aroma ran, das sich mit der Zeit in den Socken einnistet.

 

Einschnitt

Das Jahr 2008 stellt für mich eine große Zäsur dar, denn da begann sich bei mir eine wie sich später herausstellte nicht heilbare schwerwiegende Nervenerkrankung erstmals bemerkbar zu machen, die mit großen körperlichen Einschränkungen bis hin zur kompletten Körperlähmung in der Terminalphase verbunden ist. Dies war auch ein Beweggrund für diese Site hier, um der Wollcommunity etwas zurückzugeben. Möge diese Homepage — von Serverausfällen und Hackerangriffen verschont — lange erreichbar bleiben!

 

Mit der Unterstützung meines Freundes versuche ich, meinen Wollfetisch möglichst oft auszuleben. Aktuell betreibe ich ein aufregendes Projekt: Ich möchte an meinem Rollstuhl nach allen Regeln der Fesselkunst festgebunden werden, natürlich dick in Wolle gehüllt;-)

 

Spannend, dass in der Kindheit als unangenehm empfundene Erlebnisse dann später zum Fetisch erhöht in einer Art Hassliebe immer wieder durchgespielt werden.

 

Das ist es, mein wollwarmes Leben!

 

Walksocke

August 2011

  

 

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